Michael Raich
Consulting

29.09.2005

Die Content Generation

Die letzten Wochen und Monate habe ich mir systematisch so ungefähr alles angesehen, was an Social Networking Systemen zur Zeit mach Benutzern ringt.

Da gibt es eine überschaubare Anzahl von Business Networks wie hierzulande openBC, Linked-In, Ryze, und noch ein paar weitere.

Wie Pilze aus dem Boden schiessen jedoch die Consumer Networks. Nachdem Friendster als Dating-Website mit dem Networkkonzept erste Erfolge gefeiert hat, gibt es nun mehr Sites als Sand am Meer.

Die ganz großen wie MySpace, aber mittlerweile auch Orkut und Yahoo 360° machen vor allem eins: sie ermöglichen es dem einzelnen Nutzer, sich selbst auszudrücken.

Wenn man so will – für die “alten “Hasen” – sowas wie geocities nur mit Netzwerk und ohne dass man HTML lernen muss.

Interessant dabei ist, wie man mit dem Thema Exklusivität umgeht. Während MySpace oder Yahoo alles und jeden, inklusive fake accounts, zulassen, versuchen andere, ihr Netzwerk exklusiver, sprich attraktiver zu machen. So lässt dich der Google-Ableger Orkut genau wie bei Google Mail nur rein, wenn du eine Einladung hat. Was in diesem Falle auch nach hinten los gehen kann. Mittlerweile sind scheinbar 3/4 der Orkut Nutzer Brasilianer. Das war sicher nicht Googles Intention…

Ein anderer, ASmallWorld, versucht sich auf die “oberen 10.000” zu fokussieren – mit ganz exklusiven Angeboten für den Jet Set von Cannes bis L.A. Hier braucht man sogar 5 Empfehlungen von bestehenden Mitgliedern, um aufgenommen zu werden.

Während Exklusivität sicherlich interessant ist, ein Projekt über die kritische Masse zu heben, so beantwortet es dennoch nicht die Frage des Nutzens für den Einzelnen.

Meiner Meinung nach wird die Phase der Konsolidierung auch hier nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dennoch sehe ich noch sehr viel Spielraum für special interest networks. Dort wo man über das reine Networking hinaus Mehrwert anbietet für eine bestimmte Berufs-/Freizeitgruppe, habe ich gute Chancen, mit dem Networking Gedanken die Preise abzuräumen.

Langfristig – und erste Konsolidierungen scheinen das zu belegen – glaube ich allerdings dass die Social Networking Funktionen nur Add-ons für Communities sein werden. Add-ons die eine aktiviere online-Zusammenarbeit ermöglichen, für Alumnis, Berufsverbände, Hobbyisten, etc. Sozusagen Geocities auf Drogen.

Oder vielleicht irre ich mich? Und es entsteht daraus eine neue Art wie wir unser Leben verwalten?

 

15.09.2005

Call toll free from anywhere through Skype

It’s truly amazing. This is why I still get excited about Skype.

I had to change an Amtrak reservation I made online earlier today. The problem is, I had to do it by phone. And like many other large corporations, Amtrak can only be reached through a 1-800 number – one I cannot dial from my phone line here in Germany.

So I did a quick google search and who is on top? This Skype blog entry which tells me I can make calls to a toll free number in the US from anywhere in the world – using Skype!

Alas, I hadn’t even had to dial the number, just copy & paste it. And the quality was so good, the voice computer clearly understood everything I said. Only Alice, the human operator on the other end of the line had some trouble understanding my spelling. Which I would rather attribute to pronounciation issues.

 

05.09.2005

Die Social Networking Vision

“Warum ist Social Networking Software so interessant?”

Meine Vision ist die unsichtbare Integration “sozialer” oder “kontaktfördernder” Software in tägliche Anwendungen.

Was bedeutet das?
Es geht eben nicht nur um eine Plattform wie Linked-In, openBC oder Plaxo, die dafür sorgt, dass man sich nicht gegenseitig aus den Augen verliert oder hilft, eine e-Mail-Adresse oder Telefonnummer zu finden. Nicht um ein Adressbuch. Nicht um einen Terminkalender.

Es geht um einen “Layer”, eine softwargestützte Schicht im eigenen sozialen Netzwerk, die dessen Nutzung zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglicht.

Dieser Layer macht eine Plattform für bestimmte Aufgaben nicht notwendigerweise überflüssig, die Plattformen kümmern sich um bestimmte Themen – die die sie am besten können. Das persönliche Netzwerk aber funktioniert eher wie eine Peer-to-Peer Lösung – egal mit welchem Client man kommuniziert, die persönlichen Informationen sind irgendwo verfügbar (siehe auch FOAF).

Hier einige Beispiele: – Der Softwarelayer “authentifiziert” sozusagen e-Mails oder auch voice-messages die man bekommt. Nur wenn ein mehr oder weniger enger Kontakt innerhalb des eigenen Netzwerkes den Sender der Mail (bzw. dessen E-Mail-Adresse) gespeichert hat, sieht es das eigene E-Mail-Programm nicht als Spam an. Ja, das gibt es bereits heute, z.B. von Absendern im Adressbuch, aber noch nicht über “six degrees” hinweg – funktioniert also nicht mit vermeindlich Fremden. – Es integriert sich nahtlos in alle benutzen Endgeräte, vom e-Mail übers Handy bis zur intelligenten Haussoftware. – Die Software organisiert automatisch. Zu wichtigen Business-Events macht es eine Vorschlagliste, wen man unbedingt einladen sollte – auch die Kontakte der eigenen Kontakte – für die das Thema interessant sein könnte. Die Gästeliste für den nächsten Geburtstag stellt sie auch automatisch zusammen. – Die persönlichen Informationen sind nicht an irgend eine Plattform gebunden, man muss sie nicht jedes mal wieder eingeben sondern sie sind in einem sicheren, dezentralen Netzwerk hinterlegt, zudem man nur persönlich die Kontrolle hat (vgl. das Konzept von Freenet). Die Plattformen, die Mehrwertdienste bieten, können über ein Standardprotokoll (vgl. z.B. FOAF) darauf zugreifen, wenn du es ihnen erlaubst. Die Plattform bekommt vielleicht noch nicht mal die Daten zu Gesicht. Nur der virtuelle Gegenüber.
Man hat plötzlich das, was Google für Sachthemen ist, für einzelne Personen – ohne die Privatsphäre eines einzelnen einzuschränken – oder einem Spammer eine Chance zu lassen.

Es gibt natürlich auch kritische Punkte: – Damit alle sekundären Anwendungen tatsächlich funktionieren, ist ein möglichst weit verbreiteter Standard notwendig. – Alles was ich persönlich anonym tun will, muss ich auch weiter anonym tun können. Ansonsten wird meine Privatsphäre zu weit eingeschränkt. – Die kulturelle Entwicklung muss so weit gediehen sein, dass der normale Benutzer bzw. der DAU (dümmster anzunehmender user) nicht nur einfach damit klar kommt sondern auch das System bzw. die Mechanismen verstanden hat. Dementsprechend muss wohl die Software auch so gut integriert sein, dass der benutzer gar nichts dabei merkt.

[Update:]
Nicht ungewöhnlich, das das Handy ähnliche Gedanken heraufbeschwört.

 

More than 10 years experience in sales strategy consulting, sales planning and sales controlling for Financial Services, IT/Telco and Retail clients.